Änderung der Familienbeihilfe: Familien verlieren 2026 mehrere hundert Euro
Eine Änderung der Familienbeihilfe beschert allen Familien mit Kindern in Österreich ab dem Jahr 2026 einen herben Verlust. Wie groß das Problem ist, zeigen klare Zahlen und eine anschauliche Beispielrechnung hier auf Finanz & Recht | Österreich.
Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) präsentierte heute im Parlament das Doppelbudget für die Jahre 2025 und 2026. Dabei war von Anfang an klar: die österreichische Bundesregierung muss sparen.
Im Kern des Budgets steckt ein milliardenschweres Sparpaket. Gekürzt wird an allen Ecken und Enden. Besonders bitter: auch Familien müssen den Gürtel enger schnallen.
Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld und Kinderabsetzbetrag
Konkret werden Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld und Kinderabsetzbetrag in den Jahren 2026 und 2027 eingefroren.
Dr. Mariella Stubhann MPM MBAFinanz & Recht „Es wird keine Anpassung an die Inflation erfolgen und Familien werden mehrere hundert Euro pro Jahr verlieren.“
Natürlich versucht die Politik, die Misere schön zureden. Argumentiert wird, dass niemand weniger bekommen wird, es werde nur die Erhöhung für zwei Jahre ausgesetzt. Doch die Wahrheit sieht anders aus.
Tatsächlich bedeutet die Aussetzung der Inflationsanpassung der Familienbeihilfe nur auf dem Papier keine Kürzung. Doch real verlieren das Geld und damit auch Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld sowie Kinderabsetzbetrag jedes Jahr deutlich an Wert.
Finanz & Recht | Österreich hat ausgerechnet, wie viele hundert Euro Familien pro Jahr verlieren.
Ein Beispiel aus der Realität
Eine Familie mit vier Kindern im Alter zwischen 10 und 18 Jahren erhält im Jahr 2025 pro Kind:
Monatlich im Jahr 2025
- Grundbetrag pro Kind: € 171,80
- Erhöhung durch Geschwisterstaffelung pro (bei 4 Kindern): € 32,10
- Summe pro Kind: € 203,90
- Gesamtbetrag für 4 Kinder: € 815,60 pro Monat
Gesamtbetrag im Jahr 2025
- Gesamtbetrag für 4 Kinder: € 9.787,20
Der stille Verlust: was die Familie 2026 wirklich trifft
Diese Summen bleiben in den Jahren 2026 und 2027 exakt gleich – ohne Anpassung an die Inflation. Was bedeutet das?
Die Prognose für 2026 sieht eine Inflation von 2,6 % vor. Um diesen Betrag wird alles teurer. Das klingt nach wenig – aber bei einer vierköpfigen Familie summiert sich das rasch.
- Monatlicher Kaufkraftverlust pro Kind: ca. € 5,30
- Jährlicher Gesamtverlust für 4 Kinder: ca. € 254,80
Um die Inflation auszugleichen, müsste die Familienbeihilfe statt wie im Jahr 2025 € 9.787,20 im Jahr 2026 bereits € 10.042,00 betragen. Stattdessen gibt es auch im Jahr 2026 nur € 9.787,20. Ohne Erhöhung können sich Familien also weniger leisten.
Im Jahr 2027 wird noch mehr Geld fehlen. Dann knabbern bereits zwei Jahre ohne Inflationsausgleich am Budget der österreichischen Familien. Noch dramatischer: sollte die Inflation ansteigen, dann wird der Kaufkraftverlust noch größer.
Dr. Mariella Stubhann MPM MBAFinanz & Recht „Wer also glaubt, eine eingefrorene Zahlung sei besser als eine Kürzung, irrt.
Eine nicht valorisierte Familienleistung bedeutet real einen jährlichen Verlust – still, aber sehr deutlich spürbar.“
Kinderbetreuungsgeld und Kinderabsetzbetrag
Nicht nur die Familienbeihilfe ist eingefroren – auch das Kinderbetreuungsgeld und der Kinderabsetzbetrag bleiben 2026 und 2027 auf heutigem Niveau. Das Gesamtpaket trifft also insbesondere junge Familien mit mehreren Kindern.
Offiziell heißt es, dass niemand weniger bekommt. Doch in Wahrheit wird der Wert des Geldes durch steigende Preise kontinuierlich aufgezehrt. Es handelt sich also um eine Kürzung durch die Hintertür.
Fazit: Sparpaket trifft Familien – ohne dass sie es sofort merken
2026 bekommen Familien exakt denselben Betrag wie 2025. Doch ihr Geld kauft weniger, deckt weniger ab, reicht kürzer. Und das, obwohl die Preise weiter steigen. Die Nicht-Valorisierung ist keine Zahlenspielerei, sondern trifft Familien direkt – im Supermarkt, bei der Miete, beim Schulbedarf.
Wer mehr Kinder hat, spürt es besonders schnell.
Mini-FAQ: Familienbeihilfe 2026 – was Eltern jetzt wissen müssen
Wie hoch ist die Familienbeihilfe für ein Kind ab 10 Jahren?
€ 171,80 Grundbetrag + z. B. € 32,10 bei vier Kindern durch Geschwisterstaffelung = € 203,90 monatlich.
Wird die Familienbeihilfe 2026 und 2027 gekürzt?
Nein, sie bleibt nominell gleich – aber verliert durch Inflation an Wert.
Wird die Inflation 2026 und 2027 berücksichtigt?
Nein – 2026 und 2027 entfällt die automatische Anpassung an die Inflation.
Wie viel verliert eine Familie mit vier Kindern dadurch?
Rund € 255,00 im Jahr 2026 allein durch die Nicht-Valorisierung der Familienbeihilfe.
Warum gibt es keine Anpassung?
Die Maßnahme ist Teil des Sparpakets im Doppelbudget 2025/26 zur Budgetsanierung.
Seit wann gibt es die automatische Anpassung überhaupt?
Seit 2023 – sie war bitter notwendig, wird jetzt wieder ausgesetzt.
Gilt das auch für andere Leistungen?
Ja, das Kinderbetreuungsgeld und der Kinderabsetzbetrag sind ebenfalls betroffen.
Was können Familien tun?
Budgets überdenken, staatliche Zuschüsse prüfen und politische Entscheidungen hinterfragen.
Alle aktuellen Entwicklungen zu Familienleistungen, Recht & Finanzen nur bei Finanz & Recht | Österreich – klar, verständlich und immer am Puls der Zeit.